Was ist das Gute an Langeweile?
Wie Sie wissen, arbeite ich regelmäßig als Religionslehrerin in einer Grundschule. Diese Stunden sind meistens ein Quell der Freude und eine wunderbare Gelegenheit, Kindern zu verschiedenen Fragen eine Stimme zu geben oder mit ihnen zu philosophieren.
So nutzte ich kürzlich die Gelegenheit, verschiedene Altersstufen um ihre Meinung zu der Frage zu bitten: Was ist das Gute an Langeweile?
Sie ließen sich bereitwillig darauf ein, kamen ins Gespräch und schrieben einiges dazu auf. Es sei versichert, dass ich dieser Frage keinen pädagogischen Touch oder Unterton gegeben habe.
Natürlich gab es auch Kinder, die spontan sagten, daran gebe es nichts Gutes und folglich auch nichts zu Papier brachten.
Der Anlass für die Frage war, dass mir in Elterngesprächen immer wieder einmal erzählt wird, dass es zuweilen anstrengend sei, sich immer wieder Programm zu überlegen oder der aufkommenden Langeweile die Stirn zu bieten. Das wird – besonders in den Ferien – als wirklich stressend erlebt.
Die Antworten der Kinder
Lesen Sie selbst, wie Zweit- und Drittklässler es erleben, wenn ihnen langweilig ist und was sie dazu schreiben, was vielleicht das Gute daran sein könnte:
- Man kommt auf tolle Ideen … neue Ideen … die besten Ideen.
- Man kann was machen, wie Zimmer aufräumen.
- Man bekommt mehr Kraft zum Turnen.
- Man ist entspannter. Man bekommt gute Laune.
- Man kann mit den anderen entspannt reden – ohne Stress.
- Man kann gute Sachen machen, auf die man sonst keine Lust hat.
- Das Gute ist, dass man seine Geduld trainiert und Geduld ist wichtig für das Leben.
- Dass man was Tolles träumt. Dass man viel lernt. Man lernt zu spielen.
- Dass man sich beruhigt. Dass man bei Langweile einschläft.
- Dann fallen einem Sachen ein, die man mal machen kann …
- Entspannen. Essen. Lesen. Schreiben. Schlafen. Nachdenken. Nichts machen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele entspannte lange Sommer-Weilen!