10-Finger-Dankbarkeit
Mein heutiger Impuls zur Stärkung der Familienresilienz berührt inhaltlich die Bereiche Spiritualität und Kommunikation sowie auch die gemeinsamen Familienwerte. Ich möchte Ihnen die 10-Finger-Dankbarkeitsübung vorstellen als einen Weg zu einem resilienten Denken, zu einer resilienten Haltung für jede*n Einzelne*n und auch die gesamte Familie.
Die Idee ist, sich abends, im Rückblick auf den Tag, 10 Begebenheiten, Erlebnisse oder Beobachtungen vor Augen zu führen, für die ich dankbar bin. Dies können eine freundliche Bedienung, ein zufälliges Gespräch in der Straßenbahn, ein besonders guter Cappuccino, ein gemeinsamer Spaziergang oder selbst gepflückte Erdbeeren sein.
Wenn die Familie abends zusammen beim Abendbrot sitzt, können alle gemeinsam schauen, dass sie 10 Dinge sammeln, für die sie an dem Tag dankbar sind, oder es überlegt sich jede*r selbst 10 eigene Begebenheiten. Eventuell erfordert es ein wenig Übung, und es gibt gewiss auch Tage, an denen diese Suche eher der nach der Nadel im Heuhaufen gleicht. Doch es ist wirklich beeindruckend: Nachdem ich diese Übung einige Male machte, begann ich, über Tag in bestimmten Situationen zu denken: Das ist eine der 10 für heute Abend! Resilientes Denken kann geübt werden, es hat damit zu tun, welchen Fokus ich habe. Häufig sind es die ganz kleinen Schritte, die eine Veränderung herbeiführen. Der Fokus auf die Dankbarkeit kann Nahrung für unsere Zuversicht werden und auch für anstrengende Lebensphasen eine Kraftquelle sein.
Kinder und auch Jugendliche sind für solche „Gedanken-Spiele“ offen und sie sind neugierig auf das, was die anderen erzählen. Sie können von den Erwachsenen lernen, wenn sie hören, wofür die Eltern dankbar sind und finden es interessant, auch einen Einblick in deren Alltag zu bekommen. Diese Gespräche können sehr bereichernd sein, resilientes Denken fördern und unsere Widerstandskräfte stärken.